Das weiße, unbeschriebene Blatt ist der Ausgangspunkt, welcher dem Grafikdesigner manchmal den kalten Schweiß auf die Stirn treibt. Egal ob es physischer oder digitaler Natur ist, für eine Illustration oder für das Grafikdesign verwendet wird – es kann entweder ein offenes Fenster in unsere Fantasiewelt oder ein Käfig sein, aus dem man nicht mehr herauskommt.
Inspiration für Ihren nächsten Grafikdesignauftrag zu finden, heißt nicht, einen weißen Bildschirm anzustarren und darauf zu warten, dass die Ideen nur so zugeflogen kommen. Man sollte hingegen die Augen offen halten und als Profi, der etwas auf sich hält, eine Bibliothek pflegen, aus der man Ideen zieht, die man sich zu eigen macht.
Wenn man sich als Grafiker darüber informiert hat, was früher so gemacht wurde (ohne dabei natürlich die Gegenwart und ihre Trends aus den Augen zu verlieren), kann man sich freier mit der eigenen Kreativität ausleben. Dafür gibt es nicht nur gewisse Techniken: Man muss mit der Zeit auch Tools der eigenen Branche sammeln, mit denen man etwas Neues erschaffen kann. Diese stammen auch aus den Erfahrungen anderer Designer, zum Beispiel welchen Problemen sie gegenüberstanden und wie sie sie gelöst haben.
Es gibt hunderte hervorragende Bücher zum Grafikdesign, die von Entwurfstechniken bis hin zur reinen Inspiration alles bieten, und die man in der Pause durchblättern und als nützliches Nachschlagewerk auf den Schreibtisch stellen kann. Wir empfehlen Ihnen diese 7 Bücher, auch wenn uns klar ist, dass diese Liste unendlich lang sein könnte.
1) How to Be a Graphic Designer, Without Losing Your Soul
Der schwierige Teil beim Kreativsein ist nicht nur, ein fertiges Designprodukt entwerfen und umsetzen zu müssen. Dazu gehört auch, eine Festanstellung zu finden, eine gut laufende Selbständigkeit aufrecht zu erhalten, ein Unternehmen zu gründen, mit Kunden zu kommunizieren und die eigenen Ideen bestmöglich zu präsentieren. All dies ist in diesem Buch enthalten, das in der Erstauflage zwar schon 2005 veröffentlicht wurde, aber noch immer äußerst aktuell ist.
Der Leitfaden ist überaus praktisch für Studierende des Grafikdesigns oder für all jene, die noch neu in diesem Beruf sind. Auch wenn das Design dieses Buches selbst nicht unbedingt zu den schönsten, je gedruckten gehört, so enthält es doch wertvolle Karrieretipps von vielen Berühmtheiten der Branche, wie Neville Brody, Natalie Hunter, John Warwicker und Andy Cruz.
2) The Visual History of Type
Das 2017 erschienene Buch bietet einen umfassenden, chronologischen Überblick über Schriftarten im Spiegel der Zeit seit der Entstehung des Buchdrucks im 15. Jahrhundert bis heute. Es enthält Erklärungen und Hintergründe zu über 320 Originalschriften, die in die Geschichte eingegangen sind.
Dieses Buch ist immer dann ein unverzichtbarer Ratgeber, wenn man für das eigene Projekt eine neue Schrift aussuchen oder gar entwerfen muss. Es eignet sich hervorragend für Studierende, Historiker, aber auch für Grafiker, die bereits seit langem in ihrem Beruf arbeiten. Und dabei macht es sich auch noch prima als Designobjekt im Bücherregal.
3) How to use graphic design to sell things, explain things, make things look better, make people laugh, make people cry, and (every once in a while) change the world
Abgesehen vom äußerst langen (und bedeutsamen) Titel ist How To ein Must-have in der Büchersammlung eines Grafikdesigners. Das 2015 erschienene Buch ist gleichzeitig eine Monografie, ein Handbuch und ein Manifest eines der besten Grafikdesigner der Welt.
Das amerikanische Urgestein des Designs, Michael Bierut, unternimmt darin eine Reise durch den Schaffensprozess von 35 Projekten und ist dank der Beschreibung von Techniken und nützlichen Tipps eine große und nützliche Quelle der Inspiration für alle Designer. Dank seiner Optik ist das Buch selbst schon ein echter Hingucker.
4) Logo
Das 2015 veröffentlichte Handbuch bietet einen Überblick über die Anfänge, die Entwicklung und Stile des Logodesigns und zeigt die wichtigsten Logos der Geschichte. Wer sich mit diesem Bereich beschäftigt, wird diesen Katalog sicherlich äußerst nützlich finden, da man sich in ihm hinsichtlich der Farben und Formen der berühmtesten Logos der Welt inspirieren lassen kann. Vielleicht findet man darin ja auch einige Logos, die bereits in Vergessenheit geraten sind.
In dem hervorragenden Buch, in dem 150 Unternehmen in 75 Kategorien unterteilt sind, sind eine Sammlung von 1.300 Symbolen und Logos sowie Arbeiten von Meistern der Branche, wie Paul Rand und Saul Bass, aber auch von Designern der Gegenwart, enthalten.
5) Work for Money, Design for Love: Answers to the Most Frequently Asked Questions About Starting and Running a Successful Design Business (Voices That Matter) 1st Edition
Design ist (auch) Business. Vor allem wer selbstständig ist, muss wissen, wie man sich auf dem Markt bewegt und verkauft. Dieses Handbuch ist essenziell für alle Einsteiger im Bereich des Grafikdesigns und gibt wertvolle Tipps von den ersten Schritten bis hin zum Punkt, an dem man sein eigener Chef ist.
6) The Graphic Design Idea Book: Inspiration from 50 Masters
Das Wort „Inspiration“ findet man in diesem Werk schon im Titel. Es ist 2016 erschienen und damit noch ein recht aktuelles Buch, das sich für alle Anfänger eignet. Es antwortet zunächst auf augenscheinlich einfache Fragen, die jedoch sehr komplex sind, wie beispielsweise „Wie entwirft man ein hervorragendes Grafikdesignprojekt?“
Inhaltlich setzt es sich mit den Schlüsselelementen des guten Designs auseinander, ohne sich dabei in komplizierten Fachbegriffen zu verlieren, und gibt praktische Beispiele berühmter Designer. Dabei verschafft es der oder dem Lesenden Inspiration und ermutigt dazu, Neues auszuprobieren, indem es zwar Denkanstöße gibt, aber auch zum Nachdenken anregt, wie man etwas Einzigartiges schaffen kann.
7) The Typography Idea Book: Inspiration from 50 Masters
Das Buch wurde von denselben Autoren wie das vorangehende verfasst, beschäftigt sich jedoch mit einem besonderen Aspekt des Grafikdesigns mit demselben Thema. Es ist ein Handbuch zum Logodesign, das von praktischen Beispielen großer Designer ausgeht, jedoch dazu anregt, eigene Ideen zu entwickeln.