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Personalisierung ist von zentraler Bedeutung, wenn es darum geht, der eigenen Persönlichkeit Ausdruck zu verleihen. In jeder Situation und nahezu allen Branchen sind wir auf der Suche nach Individualität. Der Grund? Wir möchten uns einzigartig fühlen und anders als alle anderen sein.
Unternehmen geht es da nicht anders: Auch Firmen möchten sich voneinander abheben. Insbesondere in Sachen Branding: Einzigartigkeit und Wiedererkennbarkeit sind Schlüsselelemente für gelungene Kommunikation und wirtschaftlichen Erfolg. Genau aus diesem Grund entstehen Marken, grafische Elemente, deren Hauptzweck darin besteht, ein Unternehmen bzw. eine Organisation wiedererkennbar zu machen.
Grafische Gestaltungsmittel und Brands: Symbole, Logos und … Fonts!
In den unendlichen Weiten des Branding-Universums stößt man auf zahlreiche grafische Gestaltungsmittel, mit deren Hilfe sich ein Unternehmen unverwechselbar macht. Zu den bekanntesten Grafikelementen, die dem Erkennen einer Marke dienen, gehören Logos. Diese grafischen Zeichen repräsentieren ein Produkt, eine Dienstleistung, ein Unternehmen oder eine Organisation. Typischerweise besteht ein Logo aus einem Symbol, einem Signet oder der grafischen Darstellung eines Namens. Einige mehr oder weniger gelungene Exemplare finden Sie in unserem Blog (https://www.pixartprinting.de/blog/dna-gelungenen-logos).
Es gibt zwei wesentliche Logoarten:
- Bildmarken
- Wortmarken
Bildmarken
Bei den Bildmarken handelt es sich um einfache, intuitive Bilder, die für ein Unternehmen stehen. Sie können figürlich oder abstrakt daherkommen oder eine Assoziation schaffen. Diese Logotypen müssen sofort zu erkennen und leicht zu merken sein und außerdem in jeder erdenklichen Größe gut funktionieren.
Wortmarken
Wortmarken repräsentieren ein Unternehmen mithilfe seines Namens (oder im Fall von Buchstaben- bzw. Lettermarken auch durch das daraus generierte Akronym) und setzen dabei ausschließlich auf den Schriftzug. Der typografische Stil des Logos ist einzigartig und muss sich von eventuellen „Namensvettern“ deutlich unterscheiden. Auch bei dieser Logoart ist die Lesbarkeit der Schlüssel zum Erfolg.
Bei der Entwicklung des Corporate Designs (CD) für ein Unternehmen spielen neben dem Logo weitere grafische Gestaltungsmittel eine Rolle, wie etwa eine oder mehrere Schriftarten, die für alle Elemente des CD verwendet werden. In den letzten Jahren zeichnet sich bei großen Unternehmen ein Trend ab: Sie designen ihren eigenen, exklusiven Font (oder geben die Gestaltung in Auftrag), anstatt eine bereits existierende Schriftart zu wählen.
In der technischen Industrie hielten maßgeschneiderte Fonts bereits vor rund zehn Jahren Einzug. Ziel war es, durch den Wegfall der Lizenzgebühren für bestehende Schriftarten Geld zu sparen. Heute scheint der Fokus aber nicht mehr auf Einsparungen zu liegen, sondern auf dem Wunsch nach Individualität.
Eine eigens für das Unternehmen gestaltete Schriftart kommuniziert die Firmenidentität durch jeden noch so kleinen Text. Sie gehört mit Sicherheit zu den wichtigsten Instrumenten, damit die Individualität der Marke in sämtlichen Medien transportiert wird.
Auch wenn sich die Kosten für einen maßgeschneiderten Font für große Unternehmen auf bis zu 100.000 Dollar belaufen können, ergeben sich unter Umständen langfristig Einsparungsmöglichkeiten. Wir stellen 4 Brands vor, die sich für eine eigene Hausschrift entschieden haben.
YouTube: klarer Font mit Kultcharakter
YouTube, die bekannteste Videoplattform der Welt, unterzog sich 2017 einem „Brand-Refresh“. Im Jahr darauf beschloss das Unternehmen, eine eigene Hausschrift, die YouTube Sans, einzuführen (https://saffron-consultants.com/projects/youtube).
Ausgangspunkt für die Entwicklung der neuen Schriftart von YouTube war der „Play“-Button. Das Icon des Buttons wurde so weiterentwickelt, dass harmonische Ecken und Rundungen entstanden.
Denn genau dieser Button hat die Schriftgestalter zur Form der einzelnen Buchstaben inspiriert: Die Rundungen passen perfekt zu den abgerundeten Ecken des Icons, und die diagonalen Linien greifen das mittig angeordnete Dreieck auf.
Hauptziel dieses Fonts ist es, die Ästhetik des Unternehmens zum Ausdruck zu bringen. Diese Schriftart ist ungewöhnlich und ausdrucksstark, dabei aber schlicht und prägnant, genau wie YouTube selbst.
Olympische Spiele von London 2012: ein Font, der auf die Götter verweist
2012 fanden die Spiele der XXX. Olympiade in London statt. Für dieses monumentale Ereignis wurde eine Markenidentität mit unzähligen Elementen geschaffen. Von zentraler Bedeutung ist die Brand.
Es wurde ein Symbol kreiert, das die Zahlen 2, 0, 1 und 2 eingebettet in eine quadratische Komposition darstellt. Als Inspirationsquelle dienten der Geist der Stadt und ihre Architektur. Wichtigste Eigenschaft dieses Logos ist seine Flexibilität: Es kann mit den Logos von Partnern und Sponsoren in einen Dialog treten und als Rahmen zum Einsatz kommen, in den Bilder und Multimedia-Content eingefügt werden.
Zu den Designelementen, die für die Brand Identity der 30. Olympischen Spiele entworfen wurden, gehört auch eine eigene Schriftart. Die „2012Headline“ (https://fonts2u.com/london-olympics-2012.font) wurde für den Einsatz in Überschriften und großformatigen, relevanten Schriftzügen entwickelt.
Dieser Font basiert auf einer anderen Schriftart aus dem Jahr 1997: Die „Klute“ geht auf die gotische Schrift und antike Graffitis zurück. Kein Wunder also, dass dieser Font bei der Gestaltung Pate stand: Die Buchstabenform verweist auf die Welt der alten Griechen und die Olympischen Spiele der Antike.
Und um die häufig von Skeptikern aufgeworfene Frage zu beantworten, warum das „o“ komplett rund ist: Es stellt eine Verknüpfung zu den olympischen Ringen her, dem Symbol der Spiele par excellence.
Prada: ein Font, der die Verbindung zur Marke verstärkt
Prada gehört zu den bekanntesten Modehäusern der Welt. Das 1913 in Mailand gegründete Unternehmen, das heute von der Enkelin des Firmengründers Miuccia Prada geleitet wird, hat sich als Marke im Lauf seiner Geschichte einen hohen Wiedererkennungswert erarbeitet.
Das Firmenlogo ist seit der Unternehmensgründung nahezu unverändert geblieben. Die Schriftart ist noch dieselbe, auch wenn sie im Lauf der Zeit perfektioniert wurde. In der Modebranche zählt dieses Logo zu den Markenzeichen mit dem höchsten Wiedererkennungswert: einzigartig und legendär.
Im Jahr 2012 beschloss Prada, in Zusammenarbeit mit einer Designagentur eine eigene Hausschrift zu gestalten. So entstand Prada Candy (https://www.designspiration.net/save/6530643175848/), ein bislang unvollendetes Projekt, quasi „work in progress“.
Das Projekt wurde aus dem Wunsch heraus entwickelt, die Bekanntheit des Logos zu steigern, die wichtigste Ressource der Brand auszubauen und ihre Einzigartigkeit auf alle Kommunikationsmittel auszudehnen.
Im Lauf der Zeit kam dieser Schriftart die Aufgabe zu, sowohl die neuen Produkte als auch jene, die sich von der „Brand Idea“ entfernt hatten, in die Markenwelt von Prada zu reintegrieren. Ziel ist es also, mit dem Font eine zusätzliche Verbindung zur Brand zu schaffen.
Aus technischer Sicht ging es bei der Schriftgestaltung nur um die Verwendung von Großbuchstaben und wenige Wörter. So konnten bei der Standardisierung der Bezug zum Logo und die Originalität erhalten bleiben.
Apple … eine Schrift für alle Systeme
Einige Unternehmen verwenden nur eine Wortmarke, andere eine Kombination aus Wort- und Bildmarke. Nur sehr wenige Firmen können es sich erlauben, schlicht und einfach ein Symbol ganz ohne Schrift zu nutzen. Apple gehört zu den Glücklichen. Das Unternehmen ist so bekannt, dass der berühmte Apfel ausreicht, um die Brand zu erkennen.
Seit der Firmengründung wurde diese Bildmarke nur geringfügig verändert und hatte immer einen sehr hohen Wiedererkennungswert. Nur selten ist das Wort „Apple“ neben dem Symbol zu lesen.
Doch wie sieht es mit einer Hausschrift aus? Während vieler Jahre nutzte das Unternehmen Helvetica. Der wohl berühmteste Font der Welt ist bekannt für seine Klarheit und Schlichtheit.
2013 beschloss Apple, eine eigene Schrift zu entwickeln, die San Francisco (https://developer.apple.com/fonts/). Das Unternehmen ist für seinen reduzierten, minimalistischen Stil bekannt und so wurde ein serifenloser Font geschaffen, der auf den ersten Blick viel Ähnlichkeit mit der Helvetica aufweist.
Auch der Gestaltung dieser Schriftart liegt das Streben nach Individualität zugrunde. Durch die Entwicklung eines Fonts, der für jedes Produkt verwendet und somit von Millionen von Menschen auf der ganzen Welt gesehen wird, stärkt das Unternehmen die eigene Identität.
Neben dem Wunsch nach Einmaligkeit agierte Apple aus ganz praktischen Überlegungen heraus. Bei der Gestaltung der San Francisco wurde noch das kleinste Detail auf eine optimale Lesbarkeit am Bildschirm abgestimmt. Die Form der einzelnen Buchstaben eignet sich ideal für den Einsatz auf elektronischen Geräten, insbesondere mit kleinen Bildschirmen.
Abschließend lässt sich sagen, dass selbst Apple mit seinem Logo, das von den vorangehenden Beispielen abweicht, die Notwendigkeit einer eigenen Schriftart erkannt hat. Die Bildmarke ist sehr stark und sofort erkennbar, doch es braucht einen maßgeschneiderten Font, um mit allen Elementen des Corporate Designs die Persönlichkeit des Unternehmens zu vermitteln.
Dieser Font streicht zudem zwei Aspekte der Unternehmensphilosophie heraus: den Minimalismus von Apple und das Streben nach maximaler Lesbarkeit.