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Ganz gleich, ob Sie Geschäftsinhaber oder Unternehmer, Freelancer oder Freiberufler, Student oder einfach nur wissbegierig sind, Ihnen ist sicher längst bewusst, dass Sie, um am Markt zu bestehen, Ihr Image pflegen müssen.
Dabei geht es aber nicht um den eigenen Look, Make‑up, gutes Aussehen, trendige Styles, hohes Modebewusstsein et cetera pp.
In diesem Kontext ist nicht das Äußere gemeint, sondern das Image, dass Sie Ihrem Beruf, Ihrem Unternehmen, Ihrem Geschäft verleihen.
Was ist Personal Branding?
Alles begann mit einem Artikel von Tom Peters, US-amerikanischer Autor zahlreicher Bücher und Texte zu Managementthemen, in der Zeitschrift „Fast Company“, die er seinerzeit leitete: der Titel lautete „The brand called you“, zu Deutsch etwa „Eine Marke namens Ich“.
Das war 1997, und zum ersten Mal hatte jemand den Mut zu sagen, dass jeder eine „Marke“ sei das heißt, dass es wichtig ist, das eigene berufliche Image zu pflegen, da wir alle auf dem Markt bestehen müssen und für unseren Ruf und unsere Glaubwürdigkeit selbst verantwortlich sind, und zwar rund um die Uhr. Natürlich müssen wir uns dabei vor Augen halten, dass der amerikanische Arbeitsmarkt sehr viel flexibler und durchlässiger ist als unserer: Stellen werden häufig gewechselt, um auf der Karriereleiter die nächste Stufe erklimmen und ein höheres Einkommen erzielen zu können.
Gedanken wie „Die Qualität der in der Vergangenheit von mir geleisteten Arbeit bestimmt meine künftige Position“ sind in dem Artikel zu finden, der auch gleich einen passenden Ratschlag bereithält: „Heute, im Zeitalter des Individuums, müssen Sie Ihre eigene Marke sein.“
Ein grundlegender Umbruch, denn bis dahin lag der Fokus beim Marketing eher auf den angebotenen Produkten und Dienstleistungen als auf dem eigenen Ansehen.
Den Artikel im englischen Original können Sie hier nachlesen.
Tipps für den Aufbau der beruflichen Reputation
Wie baue ich meine eigene Marke auf und werde zu einem Werbebotschafter in eigener Sache?
Hierfür gilt es Antworten auf drei grundlegende Fragen finden.
1. Was macht mich einzigartig?
Als erstes müssen wir verstehen, wer wir sind und wie wir arbeiten. Das ist die schwierigste Phase! Die gute Nachricht: Es gibt Menschen, die sich beruflich darauf spezialisiert haben, genau diese Punkte gemeinsam mit uns zu ermitteln und daraus eine „Personal Brand“ zu erarbeiten. Eines der vordringlichsten Ziele – neben der Positionierung auf dem Markt – ist, sein Alleinstellungsmerkmal zu erkennen, zu begreifen, wodurch wir uns deutlich von anderen abheben.
2. Wer sind meine potenziellen Kunden?
Wir müssen nicht nur herausarbeiten, über welche beruflichen Kompetenzen wir verfügen (was den meisten ziemlich leicht fallen dürfte), sondern auch wer unsere Zielgruppe und somit unsere potenziellen Kunden sind.
3. Welche Bedürfnisse haben meine Kunden?
Zumeist wissen wir sehr genau, was wir leisten und anbieten können, wissen aber nicht, wie unsere Kunden unsere Dienstleistungen und Produkte nutzen können. Die Anforderungen und Bedürfnisse der Kunden zu verstehen, ist die dritte Frage, die es zu beantworten gilt.
Tipps für den Aufbau des eigenen Images
Was sind die nützlichsten Tools für die Etablierung und das Management der eigenen Marke bzw. den Aufbau des eigenen beruflichen Images?
Als der Artikel von Tom Peters erschien, steckten die sozialen Netzwerke noch in den Kinderschuhen, Internet, Profile und Reputationen spielten noch keine so bedeutende Rolle wie heute (Peters’ Artikel wurde vor rund zwanzig Jahren veröffentlicht!).
Etliche von Ihnen werden nun denken, dass Sie für den Aufbau Ihres beruflichen Images zunächst alle Energie in Ihre Social-Media-Kanäle stecken sollten: vor allem Facebook, Instagram und LinkedIn.
So erstaunlich es klingen mag, ich denke hingegen, dass dies erst der zweite oder dritte Schritt sein sollte.
In dieser Phase ist es wenig hilfreich, sich von einem bekannten Blogger (in Italien beispielsweise Salvatore Aranzulla), berühmten Youtuber oder einem anderen Influencer inspirieren zu lassen.
Hier geht es nicht um diese Art von „Personal Brand“, auch wenn es überaus nützlich ist, den Erfolg dieser Persönlichkeiten, ihren Weg dorthin und ihre aktuellen „Moves“ zu begreifen, um die Mechanismen der Social Media zu durchschauen.
Denken Sie also im Moment nicht über Ihr Foto nach, da Sie möglicherweise keines brauchen werden, oder falls doch, erst zu einem späteren Zeitpunkt.
Tatsächlich sind viele der Meinung, dass für den Aufbau der eigenen Personenmarke das Gesicht immer und überall im Vordergrund stehen sollte. Quasi eine Art Überpräsenz in einem virtuellen Spiegelkabinett, die in einigen Fällen jedoch zu übergroßer Selbstgefälligkeit und übersteigertem Selbstwertgefühl führt.
Persönliche Website: Beginnen wir bei den Grundlagen
Der erste Schritt, nachdem wir unser Business analysiert und begriffen haben (siehe oben), ist die Erstellung einer Website. Dies ist Ihr „Space“: Sie bezahlen dafür, genau wie für das Atelier oder das Geschäft, in dem Sie arbeiten, und er gehört Ihnen, solange Sie dafür bezahlen. Die sozialen Netzwerke sind kostenlos und nichts, was Sie dort veröffentlichen, gehört wirklich Ihnen; zumindest werden Sie nie oder nur zu einem geringen Teil nachvollziehen können, wer Ihre Inhalte betrachtet und wie dies geschieht.
Die Website hingegen gehört Ihnen und Sie bestimmen, was dort geschieht.
Natürlich müssen Sie, um Traffic zu generieren und Ihre Sichtbarkeit zu erhöhen, fleißig daran arbeiten, dass Besucher Ihren Webauftritt finden, indem Sie Ihre Präsenz in den sozialen Medien und im realen Leben nutzen und beides miteinander verknüpfen. Ausgangspunkt bleibt dennoch Ihre persönliche Website.
Personal Branding hat Gewicht … in der realen Welt
Es ist mir wichtig, dass Sie begreifen, dass das „Personal Branding“ nicht in der virtuellen Welt des Internets existiert: Es handelt sich um Ihre berufliche Reputation, die Einfluss auf Ihren Alltag hat und auf das, was die Menschen, die Sie kennen und denen Sie begegnen, jetzt und künftig von Ihnen denken.
Diese Menschen werden sich im Internet informieren, um sich ein besseres Bild von Ihnen zu machen, sie werden Ihnen folgen, sofern Ihre Inhalte, Produkte oder Dienstleistungen als hochwertig oder interessant wahrgenommen werden, und sie werden sich darum bemühen, Sie kennenzulernen und mit Ihnen zusammenzuarbeiten.
Aus diesem Grund sollten Sie beispielsweise immer Visitenkarten bei sich haben. Natürlich aus Papier. Nicht alles läuft virtuell.
Zum Schluss dieses ersten Teils über Ihr Personal Branding sollten Sie wissen: Ihre Marke „Ich“ existiert bereits, ganz gleich, ob Sie sich damit befassen oder nicht. Ihr Ruf, Ihre Arbeitsergebnisse, Ihre Dienstleistungen oder Ihre Produkte, alles, was Sie getan haben, die Art, wie Sie kommunizieren, die Messen und Veranstaltungen, an denen Sie teilgenommen haben, die Hände, die Sie geschüttelt und die Telefonate, die Sie geführt haben, haben Ihr berufliches Image bereits geformt. Künftig liegt es an Ihnen, dieses Image zu pflegen, zu steuern und bei Bedarf zu verändern, damit der einzigartige Weg, wie Sie Ihren Beruf begreifen und ausüben klar zutage tritt.
(In den nächsten Artikeln beleuchten wir die Marketinginstrumente, die Sie für die optimale Entwicklung Ihrer Personal Brand nutzen können)