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Stellen Sie sich vor, Sie beginnen mit einem neuen Logodesignprojekt, aber das Produkt bzw. die Dienstleistung inspiriert Sie nicht wirklich. Sie sitzen am Schreibtisch und beginnen mit dem Brainstorming, aber es fällt Ihnen einfach nichts ein. Was tun?
1. Erstellen Sie ein Moodboard
Um auf gute Ideen kommen zu können, müssen Sie Ihrem Gehirn zunächst mal Inspiration bieten. Hierfür eignet sich besonders gut die Erstellung eines Moodboards mit inspirierenden Symbolen. Zunächst denken Sie an den Markt, den Sie ansprechen möchten. Welche Dinge sieht, liest oder hört Ihre Zielgruppe gern, was mag sie? Welche anderen Marken würden diese Personen interessieren? Sehen Sie sich die Websites von Marken an, die Ihrer Zielgruppe gefallen würden und laden Sie sich dort Symbole als Referenz herunter, sehen Sie sich ein Musikvideo an und machen Sie Screenshots. Kaufen Sie Zeitschriften oder Zeitungen für diese Zielgruppe und lassen Sie sich von interessanten Schriftarten und Bildsprachensymbolen darin inspirieren.
Doch damit sind längst noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Machen Sie mit Ihrem Handy auf der Straße Fotos von Dingen, die für Ihr Projekt interessant sein können, wie bestimmte Straßenschilder oder halb zerrissene Poster, Texturen oder interessante Formen.
Wenn Sie ausreichend Bildsprachenelemente gesammelt haben, können Sie Ihr Moodboard entweder digital auf Pinterest (oder Ähnlichem) oder physisch erstellen. Ich mache beides, aber ich habe festgestellt, dass es mir bei fehlender Inspiration schon allein hilft, Bilder herauszureißen und auf großen Papierbögen neu anzuordnen. Damit kann ich meine gedankliche Blockade lösen. Außerdem können Sie diese Papierbögen um Sie herum im Zimmer aufhängen und sich so inspirieren lassen.
Anschließend sehen Sie sich Ihre Moodboards an und achten gezielt darauf, was Sie an diesen Elementen mögen. Gibt es Farben, typografische Stilarten oder Formen, die Ihnen auffallen und die Sie in Ihrem eigenen Projekt verwenden können?
2. Erstellen Sie anhand Ihrer Ideen eine Mindmap
Mindmapping ist eine der ersten kreativen Denktechniken, die ich anwende, wenn ich Ideen benötige. Auf diese Weise bringen Sie Ihre ersten Gedanken zu Papier und können diese mittels Assoziationen weiterentwickeln. Beginnen Sie mit einem oder zwei Wörtern, die ausdrücken, was das Unternehmen/Produkt tut. Bei einem Klempner beispielsweise würden in die Mitte Ihrer Seite einfach das Wort „Klempner“ schreiben. Dann zeichnen Sie eine Verzweigung von diesem Wort und schreiben ein Wort auf, das mit „Klempner“ in Verbindung steht. Anschließend erstellen Sie erneut eine Verzweigung zu einem weiteren verbundenen Wort. Die Assoziationen sollten möglichst lose sein, erlauben Sie sich, vom Thema abzukommen, denn dadurch entstehen häufig interessante Ideen. Sie müssen sich auch nicht nur aufs Schreiben von Wörtern beschränken. Versuchen Sie, Ihrer Mindmap kleine Zeichnungen oder Skizzen hinzuzufügen. Das Zeichnen kann Ihnen zusätzliche Ideen geben, da Sie dadurch visuelle Assoziationen erstellen. Wenn Sie beispielsweise einen Wassertropfen zeichnen, erinnert Sie die Form möglicherweise an ein Blatt oder ein Gesicht, und Sie könnten auch diese Symbole zu Papier bringen.
3. Reduzieren Sie das Thema Ihres Projekts auf die Arten von Logos, die Sie erstellen könnten
Ein möglicher Grund, warum Ihre Kreativität nicht ungehindert fließen kann, sind zu breit gefasste Anweisungen. Dadurch weiß man manchmal nicht, wo man anfangen soll. Versuchen Sie lediglich, herauszufinden, welche Art von Logodesign-Ideen Sie erstellen könnten, und gehen Sie diese nacheinander durch.
i) Erstellen Sie Symbole und Elemente mit Wiedererkennungswert
Grenzen Sie Ihre Ideen auf die Art von Symbolen ein, die Sie erstellen könnten. Wenn wir noch einmal auf das Klempnerbeispiel zurückkommen, werden Sie feststellen, wie viele verschiedene Arten von Wasserhähnen oder Schraubenschlüsseln Sie zeichnen können.
ii) Fügen Sie einem Wort Elemente hinzu
Schreiben Sie den Namen des Unternehmens auf verschiedene Arten, z. B. in Großbuchstaben, Kleinbuchstaben, in Schriftarten mit oder ohne Serifen, etc. Eignet sich einer der Buchstaben dazu, daraus ein mit dem Produkt oder der Dienstleitung in Zusammenhang stehendes Symbol zu zeichnen? Könnte beispielsweise einer der Buchstaben zu einem Klempnerwerkzeug abgewandelt werden?
iii) Verwenden Sie den Anfangsbuchstaben des Unternehmensnamens
Wie könnte der erste Buchstabe des Unternehmensnamens zu einem Symbol oder interessanten Element abgeändert werden? Könnten Sie ein Symbol in diesen Buchstaben integrieren?
iv) Nutzen Sie geometrische Formen
Skizzieren Sie verschiedene Möglichkeiten, wie Sie geometrische Formen nutzen könnten. Vielleicht ist es möglich, den Unternehmensnamen oder einen Teil davon in eine der Figuren zu integrieren? Oder könnten sie Teil eines Symbols bilden?
v) Kombinieren Sie Buchstaben
Besteht die Möglichkeit, zwei oder mehr Buchstaben zusammenzufassen und so eine eindrucksvolle Wirkung zu erzielen? Dies kann beispielsweise dann interessant sein, wenn der Unternehmensname aus zwei Wörtern besteht. Auf wie viele verschiedene Arten können Sie die Anfangsbuchstaben der Wörter miteinander kombinieren? Ergeben zwei der Buchstaben innerhalb der Worte eine bestimmte Form? Das bekannte Logo von Fed Ex beispielsweise bildet einen Pfeil zwischen dem ‘E’ und dem ‘x’.
vi) Erstellen Sie Logos ausschließlich mit Buchstaben
Experimentieren Sie mit unterschiedlichen Schriftarten, um zu sehen, wie diese die Stimmung und den Stil der Wörter beeinflussen. Schreiben Sie die Wörter in Großbuchstaben, Kleinbuchstaben und mit enger oder weiter Unterschneidung zwischen den Buchstaben. Google bietet bereits eine umfangreiche Palette an Schriftarten zum Herunterladen, ebenso wie auch Seiten wie Font Squirrel, die für die kommerzielle Arbeit kostenlos genutzt werden können.
4. Skizzieren Sie Ideen
Wenn Sie daran gewöhnt sind, Designs direkt mit dem Computer zu erstellen, können Sie versuchen, zunächst einmal nur mit Bleistift und Papier Skizzen zu zeichnen. Dieses Skizzieren lässt Sie Ideen schnell und einfach ausdrücken. Außerdem haben Sie den Vorteil der visuellen Assoziation. Wenn Sie etwas grob skizzieren, könnte Sie das Element an einen anderen Gegenstand erinnern.
5. Erstellen Sie Markierungen
Versuchen Sie, mit verschiedenen Tools Markierungen zu erstellen, um unterschiedliche Effekte zu erzielen. So können Sie beispielsweise mit einem Pinselstift verschieden Linien zeichnen oder mit einem leicht getrockneten Pinsel mit Tinte beliebige Markierungen auf dem Papier vornehmen. Tupfen Sie einen Schwamm mit Farbe auf Papier oder verwenden Sie Wasserfarben und sprühen Sie dann mit einem gewissen Abstand Wasser darauf. Scannen oder fotografieren Sie die Effekte und überlegen Sie, wie Sie sie in Ihre Arbeit einfließen lassen können. Falls Sie keine „echte“ Farbe zur Verfügung haben, können Sie es mit Pinseloptionen in Photoshop oder einer App wie Procreate versuchen, die Sie noch nie verwendet haben.
6. Verwenden Sie ein zufälliges Wort als Inspiration für Ideen
Dies ist ein eher ungewöhnlicher Vorschlag, den Sie ausprobieren können, wenn Ihnen immer noch die richtige Inspiration fehlt. Rufen Sie im Internet einen Zufallswortgenerator auf und lassen Sie davon ein Wort zufällig ausgeben. Denken Sie über dieses Wort und damit assoziierte Dinge nach. Wenn Sie möchten, können Sie auch eine Mindmap dazu erstellen. Anschließend überlegen Sie, wie Sie diese Dinge mit Ihrem Logoproblem verbinden könnten. Ein Beispiel: Ich rufe den Zufallswortgenerator auf und erhalte das Wort „Vater“. Daraufhin erstelle ich eine Mindmap mit diesem Wort und überlege, wie ich die dabei entstehenden Elemente mit einem Klempnerlogo in Verbindung bringen könnte. Möglicherweise kommen Sie auf die Idee, eine Familie zu zeichnen oder Sie denken an einen Vater, der zuhause erfolglos versucht hat, einen Wasserhahn zu reparieren. Wenn Sie das Gefühl haben, alle Ideen zu einem solchen zufällig erstellten Wort ausgeschöpft zu haben, können Sie sich ein neues erzeugen lassen. Der Grundgedanke hinter dieser Übung ist, dass Sie dabei aus Ihren gewöhnlichen Denkstrukturen ausbrechen und neue, erfrischende Ideen erhalten können.
7. Erstellen Sie Ihre eigenen Kreativitätskarten
Dies ist eine Aktivität, die Sie in einer Phase mit wenig Arbeit durchführen können. Sie können die Kreativitätskarten dann einsetzen, wenn Sie das nächste Mal Inspiration benötigen. Erstellen Sie Karten mit einer ähnlichen Größe wie die eines Kartenspiels. Auf jede Karte schreiben Sie etwas, das Sie zu neuen Ideen anregen könnte. Zum Beispiel: „Wie wäre es, eine durchgehende Linie zu verwenden?” oder „Was passiert, wenn ich die Skala verändere?“ Wenn Sie das nächste Mal Ihrer Inspiration auf die Sprünge helfen möchten, drehen Sie einfach eine der Karten um und überlegen, wie Sie den Vorschlag auf Ihr Design anwenden können.
Extra: Websites, auf denen Beispiele für ausgezeichnete Logodesigns zu finden sind
LogoPond
Eine Galerie voller Inspirationen für Logodesigns
Dribbble
Durchstöbern Sie die Markenkategorie von Dribble, um sich inspirieren zu lassen.
Behance (Branding)
In der Markenkategorie von Behance finden Sie Unmengen an inspirierenden Logos.
The inspiration Grid
Diese Bildergalerie ist eine Augenweide.
Logo Design Love
Ein Blog des Grafikdesigners David Airey, der auch ein Buch mit demselben Titel verfasst hat.
Colour Lovers
Sehen Sie sich die Markenkategorie von Colour Lovers an, in der Sie die Farben für das Logodesign finden, die derzeit im Trend liegen.
Viel Glück beim Design Ihres Logos! Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit diesen Tipps zu Inspiration verhelfen.