Specdrums

Specdrums

Redaktion Veröffentlicht am 9/25/2017

Du hast dir schon immer ein Musikinstrument gewünscht, das in deine Handtasche passt, nicht viel Platz benötigt, einfach zu transportieren ist und Tausende von Klänge wiedergeben kann? Wäre es nicht toll, wenn dieses Instrument mit Hilfe deines Smartphones jede beliebige Oberfläche in einen Synthesizer verwandeln könnte? Die Antworten auf diese Fragen deckte ein Team aus Studenten der Universität von Colorado auf.

Nach mehr als zwei Jahren Forschung entwickelten sie intelligente Ringe, die musikalische Töne erzeugen können, deren Melodie sich je nach Farbe der Oberfläche ändert, die man mit ihnen berührt. Diese App mit dem Namen „Specdrums“ wird zu einem einfachen, mächtigen und praktischen Instrument, das die Klänge verschiedener Musikinstrumente imitieren kann. Mit diesen Ringen können Sie Melodien erzeugen, indem Sie beliebige farbige Objekte berühren; ob Ihre Kleidung, ein Buch, ein Post-It, eine Bodenfliese, eine Tasse… ganz egal was. Die Kombination möglicher Melodien ist grenzenlos.

Copyright: Specdrums

Hinter dieser Idee steckt Steven Dourmashkin, Gründer und CEO von Specdrums. Als Absolvent in Maschinenbau der Universität von Cornell entwickelte sich Dourmashkin weiter und erlernte das Schlagzeug spielen. Dabei sah er sich Tag für Tag mit einem Problem konfrontiert: Aufgrund seiner Größe und Masse war sein Schlagzeug nur sehr schwer transportierbar. Dies löste Steven, indem er jedes Objekt in seiner Nähe nutzte, um Rhythmen zu schaffen und zu üben.

„Ich war entschlossen, ein mobileres Schlagzeug zu erschaffen, das in der Lage sein würde, meine Schläge in echte Töne umzuwandeln“, erklärt er. „Doch was wir entwickelt haben, ist letztendlich viel mehr als ein Schlagzeug. Es ist ein völlig neues Instrument, das das Musizieren allgemein zugänglicher, einfacher und unterhaltsamer macht.“

Gemeinsam mit seinem Entwicklerteam designte Dourmashkin außerdem eine Art besonders flaches Keyboard aus zwölf Farben, das sich erweitern lässt. Wer will, kann außerdem sein eigenes Keyboard erschaffen, egal ob aus farbigem Papier oder angemalten Wänden.

So funktioniert’s
Mit der App lassen sich bis zu zehn Ringe koppeln. Um sie zu nutzen, muss man einfach einen Ring anziehen und mit dem Finger leicht auf eine farbige Fläche klopfen. Die musikalischen Klänge und Töne werden drahtlos über die sowohl für iOS als auch für Android verfügbare App wiedergegeben.

Specdrums hat außerdem den Vorteil, dass man damit aus zahlreichen Arten von Instrumenten, Synthesizern und Schlagzeugsätzen auswählen kann. Zudem können Sie Ihre eigenen Klänge sammeln, indem Sie Töne oder Soundeffekte aufnehmen. Für jeden Ton lässt sich die Farbe individuell festlegen, basierend auf den Farben, die sich gerade in Ihrer Umgebung befinden. Außerdem können Sie Musikschleifen, sogenannte „Sloops“, über die sozialen Netzwerke mit Ihren Freunden teilen.

Unbegrenzte kreative Möglichkeiten
Ihrer Kreativität sind auch als professioneller Musiker nahezu keine Grenzen gesetzt. Specdrums eröffnet völlig neue Wege, vor allem da sich die App via Bluetooth MIDI mit Spezialsoftware wie „GarageBand“ oder „Ableton Live“ verknüpfen lässt.

Auch im Bildungswesen kann Specdrums in Klassenzimmern als neues Tool eingesetzt werden. Die Kinder können die musikalischen Töne über die Farberkennung erlernen, die Farben für ein bestimmtes Lied sortieren und anordnen und ihre eigenen Instrumente erschaffen, indem sie Schablonen ausmalen oder Papier schneiden.

Die App erfüllt somit eine soziale Funktion, indem sie die Demokratisierung der Musik ermöglicht. Der Nutzer kann seine Klänge speichern und mit anderen teilen, die ebenfalls ihre Klänge beitragen können, sodass ein gemeinschaftliches musikalisches Erlebnis entsteht.

Copyright: Specdrums

Nach jahrelanger Entwicklungsarbeit ist Specdrums nun bereit, in die Öffentlichkeit entlassen zu werden. Das zugehörige Crowdfunding-Projekt auf Kickstarter überstieg in wenig mehr als 24 Stunden das Ziel von 15.000 $ zur Finanzierung des Großteils der Produktion, sodass der Preis für die Ringe gesenkt werden konnte (39 $ für einen und 74 $ für zwei Ringe).