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„In den vergangenen vier Jahren hat sich Pixartprinting so stark verändert, dass es sich anfühlte, als würde man jeden Tag in einem anderen Unternehmen arbeiten“, sagte Nicola Aretini, einer der Teamleiter der IT-Abteilung des Unternehmens. Für ein Unternehmen, das bereits 23 Jahre auf den Schultern hat, ist das eine bemerkenswerte Leistung: Pixartprinting hat sich von einem einfachen Druckanbieter zum Vorreiter des Online-Drucks entwickelt und wurde zu einer Tochtergesellschaft des internationalen Cimpress Konzerns.
Und Pixartprinting ist bereit, sich ein weiteres Mal zu wandeln, um sich den Herausforderungen der digitalen Welt und der Industrie 4.0 zu stellen, indem es sich intern durch kontinuierliche Innovationen weiterentwickelt, die ein ständig wachsendes Unternehmen ausmachen. Pixartprinting ist ein Produktionsunternehmen, das von den fortschrittlichsten Industrieunternehmen anerkannt wird.
Kleinere und größere Kunden nutzen die Web-to-Print-Plattform in mehr als 50 Ländern weltweit. Ihre Nutzer können aus 400 Katalogprodukten auswählen – von Visitenkarten bis zu Großformaten – und haben die Möglichkeit, sich für besondere Veredelungen zu entscheiden. Dann müssen sie nur noch die Datei hochladen und wenige Tage später erhalten sie die fertigen Printprodukte direkt in ihr Büro oder nach Hause geliefert.
Hinter diesen so einfach erscheinenden Geschäftsvorgängen steht die Technologie-Abteilung, die an immer innovativeren Lösungen arbeitet und für diese auf dem Internet basierten Geschäftsvorgänge extrem wichtig ist. Bei der Bedienung von mehr als 600.000 Kunden pro Jahr und der Verwaltung eines komplexen Netzwerks aus 700 Mitarbeitern stützt sich das Unternehmen auf seinen technologischen Kern, der aus den mehr als 30 Ingenieuren und Entwicklern der IT-Abteilung besteht. Sie ist dafür zuständig, Probleme zu lösen, fortschrittliche Software und Anwendungen zu entwickeln, die Backend-Architektur aufzubauen, die für die Funktionsfähigkeit der gesamten Maschinerie und der Website erforderlich ist, und die IT-Infrastruktur aufzubauen und zu verwalten, die mit der Website und der Produktion, d. h. den Druckmaschinen, verbunden sind.
Dem zugrunde liegt eine Zutat, die das Wachstum bestärkt hat: Man vertraut auf die Software und das ist eine gewagte Strategie, die sich über die Jahre jedoch bezahlt gemacht hat. „Unsere IT-Abteilung hebt Pixartprinting von vielen anderen Unternehmen ab. Dank unseres starken technologischen Fundaments haben wir die Möglichkeit, immer wieder neue Lösungen zu testen“, so Simone Pavlovich, der miterlebte, wie sich die Arbeitskraft der Abteilung in den letzten sieben Jahren verzehnfachte.
Zusammen mit dem Unternehmen verändern und entwickeln sich jedoch auch die Personen und Arbeitsmethoden, die zweifellos komplexer geworden sind. Eine Veränderung, die nicht immer schmerzlos abläuft, die dank der IT-Abteilung jedoch sowohl intern als auch extern (gegenüber den Kunden) Verbesserungen mit sich bringt. Warum sollte man etwas ändern, wenn das Geschäft gut läuft und wächst? Weil sich auch alles darum herum rasend schnell verändert.
Den Monolith zerteilen, bzw. die Veränderung willkommen heißen
Die Technologie-Abteilung besteht aus mehreren eher kleinen, doch sehr leistungsstarken Teams, die bis auf einige Ausnahmen aus nicht mehr als drei Personen bestehen. Die riesigen Abteilungen mit einer festen Hierarchie gibt es nicht mehr. Sie besteht vielmehr aus nach Aufgaben unterteilten Teams, sozusagen wie bei einem Rollenspiel: Jedes Team ist für eines oder mehrere Produkte oder Leistungen zuständig, und ebenso für deren Pflege. Ein Team ist beispielsweise für die Logistik und Verwaltung der Paketdienste zuständig, ein anderes für die Instandhaltung der Website, auf der die Kunden ihre Bestellungen ausführen und die somit einen wichtigen Pfeiler des Unternehmens bildet. Ein weiteres Team kümmert sich um die Pflege der Produktionssoftware, die zwischen den Aufträgen der Kunden und dem eigentlichen Druckvorgang steht.
Zwischen den Ingenieuren und Entwicklern der Abteilung herrscht ein stetiger Wechsel der Zuständigkeiten. Die interdisziplinären Teams arbeiten folglich wenn möglich nicht mehr in festen Bereichen. Die IT-Abteilung ist dennoch Teil eines bestimmten Ablaufs, denn die Lösungen lassen sich nicht allein durch die Technologie finden, sie umfassen vielmehr das gesamte Unternehmen. Für die Realisierung eines Produkts spielt beispielsweise auch die Meinung derer eine Rolle, die es benutzen (UX), die es „verkaufen“ (das Marketing) oder die die Daten in die Anwendung eingeben.
Das Rückgrat des Unternehmens ist jedoch seine Verwaltungssoftware. Sie wurde intern von den Ingenieuren und Entwicklern von Pixartprinting aufgebaut und wird stets weiterentwickelt. Sie verwaltet die gesamten Prozesse, die Kostenvoranschlagserstellung und die Aufträge. Zudem ermöglicht sie, die Produktionen in jeder Phase zu überwachen, und bestimmt eigenständig die Drucktechnik, die für die verschiedenen Projekte am besten geeignet ist. Das System ordnet die Aufträge basierend auf fünf Variablen zu: Bestellmenge, Material, Veredelung, Format und Lieferzeit. Durch die automatische Verwaltung der Vordruckstufen können Zeit gespart, Abfälle reduziert und Produktionskosten gesenkt werden.
Bei Pixartprinting erfolgt die Automatisierung somit intern und genau aus diesem Grund kann das Unternehmen so günstige Preise anbieten. Die Software erledigt „die schmutzige Arbeit“ der Routineaufgaben entsprechend der Voreinstellungen, die durch die Verantwortlichen gemacht werden, und ermöglicht den Fachkräften, sich wichtigeren Aufgaben, wie der Qualitätskontrolle oder der Überwachung der Produktionslinien, zu widmen: „Jedes Druckunternehmen ist in der Lage zu bestimmen, ob ein Auftrag besser im Offset- oder Digitaldruck gefertigt werden sollte, bloß dass dies durch einen Drucker anhand eines Scripts geschieht, d. h. anhand eines Programms oder einer Sequenz aus Anweisungen, die automatisch angewendet werden. Unsere Arbeit besteht in der Bestimmung jener Prozesse, die sich aufgrund ihrer Häufigkeit für die Automatisierung eignen, um den Vorgang zu beschleunigen und um Fehler zu reduzieren. Zudem wird verhindert, dass Fachkräfte stupide oder ihnen nicht vertraute Aufgaben ausführen müssen“ so Valentina Vivian, Teamleiterin einer Gruppe von acht Personen, die für die Verknüpfung zwischen Software und Produktion verantwortlich ist.
Pixartprinting investiert an seinem Standort im italienischen Quarto d’Altino (Venetien) kontinuierlich in neue Maschinen der neuesten Generation. Wenn eine neue Maschine integriert wird, ist auch die IT-Abteilung beteiligt. „An dieser Stelle führt das Helpdesk-Team die Installation und Konfiguration der Übertragungsstellen der Support-Software durch. Danach untersuchen wir mit der Unterstützung der Techniker die Integrationsmöglichkeiten sowohl für die Steuerung über unsere Informationssysteme als auch für den Abruf der Produktivitätsdaten der Maschinen. Darauf folgen normalerweise zwei bis drei Wochen, in denen die Maschine noch nicht produziert, sondern getestet und eingefahren wird. Erst danach wird sie vollständig in Betrieb genommen“, erklärt Valentina Vivian weiter.
Doch all diese Vorarbeit wird mit der Zeit wieder „zunichte gemacht“, um die Änderungen – oder besser gesagt – die Erweiterung umzusetzen und neue Funktionen und Zugriffskanäle für die Kunden zu schaffen. Die Geschäftstätigkeit von Pixartprinting wächst unaufhaltsam, doch worauf es ankommt ist, die Vorgänge auf intelligente Weise zu straffen, damit sie sich auch in Zukunft verwalten lassen.
Die IT zerteilt den Monolithen, denn die Zukunft liegt in den effizienteren und flexibleren Microservices
Auch wenn die proprietäre Verwaltungssoftware noch nicht überholt ist, gibt es einen enormen Bedarf für eine weitgreifende interne Innovation, um nach und nach eine Restrukturierung der Handhabung der Software und Services für die Kunden zu erzielen. Das Unternehmen wächst exponentiell und benötigt daher einen noch flexibleren Support, um mit der Entwicklung des Geschäfts Schritt zu halten. Einst wurden der E-Commerce und die Online-Systeme in Form eines sogenannten „Monolithen“ aufgebaut, der auf umfangreichen Code-Repositories aufbaute. Das bedeutet, dass die Website von Pixartprinting aus einem „einzigen Block“ aus Code und Technologien besteht und zusammen mit der Verwaltungssoftware den eigentlichen Monolithen darstellt, den es zu zerteilen gilt. Gehen wir von der Einführung eines neuen Services oder einer neuen Funktion aus: Zunächst mussten die Entwickler den Code dieser Funktion in diesen enormen Code-Satz einbauen, was die Verwaltung und künftige Änderungen neuer Funktionen erschwerte. Heute arbeitet man hingegen mit Microservices, einzelne Funktionen und zusätzliche Produkte, die unabhängig vom großen Block entwickelt werden, wenn nötig jedoch mit ihm kommunizieren können.
Die Zukunft liegt in verteilten E-Commerce-Systemen
Die Technologie-Abteilung von Pixartprinting ist sich der Herausforderungen der Zukunft bewusst und immer auf der Suche nach neuen Systemen, die das Wachstum des Unternehmens fördern. Die Software, die Programmiersprachen und die Services entwickeln sich immer weiter, weshalb man sich heute in Richtung verteilter Systeme orientiert – die bereits erwähnten Microservices. Eine modulare Vision des Business, ein Software-Ökosystem mit unabhängigen Microservices, neuen von der Pixartprinting Website und Verwaltungssoftware losgelösten Zugriffskanälen, die dennoch miteinander „in Kontakt stehen“.
Ein Microservice kann in der Praxis beispielsweise ein neues Bezahlsystem oder das PixartPro-Programm sein – das erste als Microservice entwickelte Produkt, das die treuesten Kunden wie Kommunikationsagenturen, Grafikbüros und Druckereien mit Rabattgutscheinen und exklusiven Leistungen belohnt. Für den Endverbraucher handelt es sich um eine einzige umfassende Leistung, die seine Anforderungen erfüllt. Dahinter verbergen sich jedoch zahlreiche kleine Einheiten, die die Daten aller verschiedenen Microservices nutzen, wie zum Beispiel eine Seite der Website, die bestimmte Produkte darstellt.
Dabei handelt es sich um eine andere Methode der Softwareentwicklung als bei einer monolithischen Business-Anwendung; da sie unabhängig sind, können Microservices modifiziert werden, ohne die Hauptanwendung anzutasten. Das führt zu weniger Risiken, höherer Effizienz und mehr Möglichkeiten verschiedene Varianten auszuprobieren. „Wenn wir eine Aufgabe mittels eines Microservice erfüllen können, können wir diesen auf Infrastrukturebene für alle anderen Aufgaben innerhalb weniger Minuten nachbilden. Dank dieser neuen Methode verwenden wir viele verschiedene Programmiersprachen im Vergleich zu jenen, die für die Pixartprinting Website verwendet wurden“, erläuterte Enrico Pesce, Leiter des für die Infrastruktur und Cloud zuständigen Teams der IT-Abteilung.
Es genügt jedoch nicht, nur die Software weiter zu entwickeln. Dasselbe muss mit der IT-Infrastruktur geschehen, der systematische Teil, der sozusagen das Fundament des gesamten Systems bildet und die Speicherung, Bearbeitung und Übertragung der Unternehmensdaten umfasst. Dessen sind sich Enrico Pesce und alle Mitglieder seines Teams nur zu gut bewusst. Seit einigen Jahren überarbeiten sie die gesamte Infrastruktur der E-Commerce-Seite und der Produktion und verlagern diese in die Cloud. Während die Server vorher isoliert voneinander gekauft und verwaltet wurden, ermöglicht die Cloud heute eine neue Methode zur Verwaltung der IT-Infrastruktur – on-demand und deutlich schneller. „Wir migrierten das gesamte System auf Amazon Web Services. Mit wenigen Klicks erhält man neue Server mit einer dynamischeren und vielseitigeren Infrastruktur. Sofort danach konnten wir eine deutliche Steigerung der Leistungsfähigkeit feststellen, starkes Wachstum verzeichnen und alle Anfragen beantworten, also besseren Service bieten“, so Enrico Pesce.
Durch das Verschieben der gesamten Infrastruktur auf Amazon Web Services können die verschiedenen Mitglieder der IT-Abteilung in Synergie arbeiten. Wenn eine neue Software benötigt wird, können alle gemeinsam daran arbeiten – sowohl das Infrastruktur-Team als auch die Entwickler – um den Code der Anwendung und auch den der Infrastruktur aufzubauen, durch eine beständige, tägliche Zusammenarbeit zwischen IT Operations und Entwicklern. Das Verbindungsglied zwischen diesen beiden Welten, die in der IT-Abteilung gemeinsam existieren, heißt DevOps – eine Kombination aus den Begriffen „Development“ (Entwicklung) und „Operations“ (die sich mit der IT-Infrastruktur beschäftigen). DevOps ist eine Methode der Softwareentwicklung, die für eine bessere Kommunikation zwischen Entwicklern und IT Operations sorgt und das Ziel einer effizienteren und schnelleren Softwareentwicklung verfolgt.
Erst die richtige Denkweise, dann die Technologie
Die IT-Abteilung hat sich auch im Hinblick auf ihre Einstellung und Arbeitsorganisation weiter entwickelt. Doch wie verwaltet man ein solch komplexes System? Indem man nicht versucht, das Chaos zu vermeiden: „Das Unternehmen ist ein komplexes, lebendiges System, das häufig auch chaotisch werden kann. Es ist entscheidend, diese Tatsache zu akzeptieren, anstatt zu versuchen, die perfekte Lösung oder ‚Allround-Systeme‘ zu entwickeln. Man muss in kleinen Schritten anfangen, um danach zu optimieren, zu erweitern und manchmal auch alles noch einmal von vorn zu beginnen“, so Diego Venturini, der allererste Mitarbeiter der Technologie-Abteilung, der heute das Entwicklungs-Team leitet, das für interdisziplinäre Anforderungen und für die Plattform „Business Intelligence“ des Produktionsbereichs zuständig ist. Aus den verschiedenen Methoden entschieden sich viele Gruppen der IT-Abteilung für Agile, bei der es nicht nur um die Informationstechnik geht. Im Gegenteil: Es handelt sich um eine Denkweise und Arbeitsorganisation, bei der nicht die Instrumente, sondern die Personen an erster Stelle stehen.
Sich irren. Genau davor haben vor allem jene Angst, die noch ganz am Anfang stehen. Doch Pixartprinting ist als Unternehmen inzwischen gereift: „Hier gibt es keinen, der allein den Ton angibt. Die Teams arbeiten gemeinsam; ich bin zwar Teamleiter, doch deshalb sage ich noch lange nicht ‚So wird’s gemacht, und fertig‘. So war es früher einmal, früher hieß es ‚Sie haben sich geirrt‘. Heute weiß man: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Das macht uns viel flexibler, als wenn man immer nach dem Schuldigen sucht und mit dem Finger aufeinander zeigt. Unsere Aufgabe erfordert Teamarbeit und auch wenn ein einzelnes Teammitglied an einer bestimmten Funktionalität arbeitet, können alle anderen ihren Teil beisteuern. Alle Mitarbeiter sind an der Lösungsfindung beteiligt und machen Vorschläge. Diese Arbeitsweise wurde durch Agile noch weiter bestärkt“, sagte Simone Pavlovich. Das bedeutet eine kontinuierliche Freigabe der Software auch in kleinen Portionen, die jedoch auf Business-Ebene zu konkreten Ergebnissen führt.
Technologie ist nicht alles. „Es ist entscheidend, dass das gesamte Team auf den Anwender ausgerichtet ist und dass gegenseitiges Vertrauen und Zusammenarbeit besteht. Feedback muss angenommen werden, um mögliche Verbesserungen und Änderungen zu erkennen. Änderungen stellen kein Problem dar, sondern eine Chance, über sich hinaus zu wachsen. Die technologische Herausforderung besteht darin, die beste Methode zu finden, um weiterhin in der Lage zu sein, die gesamte Flexibilität zu verwalten“, sagte Diego Venturini abschließend.
Die neuen Technologien und Arbeitsweisen sind Instrumente, die es der IT-Abteilung von Pixartprinting ermöglichen, diese Werte in der Praxis umzusetzen: Dadurch werden die strategischen Veränderungen zu einer Chance.
Das alles macht die Technologie-Abteilung von Pixartprinting aus – immer offen für neue Talente und Menschen, die dem Unternehmen einen Mehrwert schenken wollen. Wer in Italien ein Unternehmen sucht, in dem er sich entwickeln und neue Programmiersprachen und -systeme ausprobieren kann, der sollte sich an Pixartprinting wenden. Hier ist man immer auf der Suche nach intelligenten Geistern mit einer offenen Einstellung und der Lust, ständig Neues dazu zu lernen, die bewusst nach einem Arbeitsumfeld suchen, das kontinuierliches Lernen gewährleistet. Die Zukunft besteht in der Cloud und in einem verteilten E-Commerce-System aus Microservices – und Pixartprinting begrüßt diese Vision ausgehend von seiner IT-Abteilung. Dieses Unternehmen modelliert sich von innen heraus immer wieder neu, zum einen dank der Personen, die dort arbeiten, und zum anderen dank der Technologie. Pixartprinting ist eine Human Tech Company.